Das Thema Geld kann ohne Erklärung von wirtschaftlichen Zusammenhängen nur schwerlich verstanden werden. Dabei sind nicht zwingend komplizierte Theorien auf Universitätsniveau erforderlich, um die einzelnen Aspekte, die eine Wirtschaft auszeichnen, nachzuvollziehen. Letztendlich ist es das alltägliche Leben, das bei dem Durchdringen der Thematik hilft.
Wie stark Geld und Wirtschaft zusammenhängen, verdeutlicht ein Beispiel. Angenommen, ein Unternehmen baut eine Fabrik, erwirbt Maschinen, produziert bestimmte Güter und verkauft diese. Während die Errichtung der Fabrik die Leistungen eines Bauunternehmens voraussetzt, werden die erforderlichen Maschinen von einem anderen Unternehmen hergestellt. Entweder eigenes oder geliehenes Geld wird für diese Investitionen beansprucht. Sowohl für die Produktion als auch für den Verkauf wird Personal benötigt, welches Geld in Form von Gehalt erhält. Die Arbeitnehmer verwenden das Geld für den Kauf von Lebensmitteln, die Miete und andere Dinge - womöglich sogar für Güter, die in der Fabrik hergestellt wurden.
Der Konsum, somit der Verzehr oder Verbrauch von Gütern oder die Inanspruchnahme von Dienstleistungen, ist regelmäßig mit weiterem Konsum verbunden. Wenn beispielsweise einer der Fabrikmitarbeiter in die Stadt fährt, um ein Hemd zu kaufen, entsteht eine regelrechte Konsumkette. Für die Fahrt in die Stadt wird ein Busticket oder Benzin für das Fahrzeug benötigt. Nach dem Aussuchen des Hemdes folgt die Bezahlung an der Kasse. Das Geld wird von dem Ladeninhaber benötigt, um die Miete für den Verkaufsraum zu zahlen und die Angestellten zu entlohnen. Von den Einnahmen bezahlt der Ladeninhaber seinen Lieferanten, der ihm das Hemd verkauft hat, und laufende Kredite. Bei der Bank, die dem Ladeninhaber Geld geliehen hat, sind wiederum Menschen beschäftigt, die gelegentlich bei dem Geschäft Kleidungsstücke einkaufen. Ein Teil des Einkommens verwenden die Bankangestellten sogar für den Kauf von Gütern, die von dem Unternehmen des Fabrikmitarbeiters hergestellt werden.
Das Beispiel beschreibt in groben Zügen einen wirtschaftlichen Kreislauf und verdeutlicht, welche wichtige Rolle das Thema Geld spielt. Andauernd wird Geld benötigt, für Geld gearbeitet und Geld ausgegeben. Durchaus ist der einzelne Bürger nur ein kleiner Teil des Gesamtkonstrukts, doch gehört er einer größeren Summe von Menschen an, die für den wirtschaftlichen Kreislauf unerlässlich ist. Ohne Menschen kann es weder Herstellung noch Vertrieb oder Konsum geben. Wer die Rolle von Geld verstehen möchte, kommt an dem Thema Wirtschaft nicht vorbei. Die wirtschaftlichen Kreisläufe werden von Geld angetrieben und sichern unsere gesellschaftliche Existenz. Nur wenn Unternehmen investieren und herstellen, können Mitarbeiter Lohn erhalten, staatliche Aufgaben wahrgenommen und andere Glieder der Konsumkette mit Geld versorgt werden.
Eine schrumpfende Wirtschaft birgt mehrere Risiken und kann zu einer höheren Arbeitslosigkeit, geringeren Umsätzen und mehr Insolvenzen führen. Da der Staat seine Steuereinnahmen nicht gefährden, den Konjunkturmotor am Laufen halten und den sozialen Frieden wahren möchte, greift er mit verschiedenen Maßnahmen wie Konjunkturpaketen ein.
Ein kontinuierliches Wachstum ist nicht nur von Unternehmen, sondern auch von der Politik ein übergeordnetes Ziel. Alle Wirtschaftssubjekte sind bemüht, die Umsätze und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit verschiedenen Maßnahmen zu erhöhen. Während steigende Zahlen bei den Akteuren ein zufriedenes Lächeln hervorrufen, treiben Meldungen zu einer eventuell schrumpfenden Wirtschaft die Schweißperlen auf die Stirn.
Exponentielles Wachstum ist sowohl aus staatlicher Sicht als auch aus der Perspektive von Unternehmen ein übergeordnetes Ziel. Auf diesem Wege ist sichergestellt, dass der Wohlstand zunimmt und die Bevölkerung über ausreichend Gelder verfügt, um Waren und Dienstleistungen zu kaufen.
